Got ink? – Innovatives Marketing

Diese Arbeit ist urheberrechtlich geschützt. Jeder Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Im Kurs »Innovatives Marketing« 2. Semester meines Masterstudiums in Design Management bekamen wir die Aufgabe, uns zwischen 3 verschiedenen Marketings zu entscheiden. Werte-, Influencer- und AI Marketing. Für 2 der 3 sollten Präsentationen (Zeit 20min) vorbereitet werden.

Obwohl ich mich für Value- und AI-Marketing entschieden habe, sagte mir mein Professor nach den Präsentationen, dass ich tatsächlich alle drei Marketingarten gemacht habe, sodass ich am Ende eine 1.0 bekam.

Werte Marketing

Ich entschied mich für Werte Marketing, musste hierfür ein Marketingkonzept für ein Produkt/Service entwickeln, das den Wert Nachhaltigkeit als zentralen immateriellen Produktnutzen besitzt. Da Werte subjektiv angeeignet werden, muss auch eine bestimmte Art des Wertbewusstseins für das Produkt erarbeitet werden.

Gesunde Tattoo-Tinte:

Vor allem früher wurde in Tattoofarbe hochschädliche Stoffe wie Autolack verwendet. Auch heute sieht es nicht besser aus:

Zu gesundheitlich problematischen Stoffen werden Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle gerechnet, die u.a. mit schwarzem Hautkrebs in Verbindung gebracht werden.

Sie zu entfernen macht es auch nicht besser. Tattoos werden unter die 4. Hautschicht gestochen, bei der Laserentfernung entstehen lediglich Spaltprodukte, von denen die Langzeitwirkung noch nicht genau bekannt ist; es gibt jedoch erste Beweise, dass sich ein Teil der gespaltenen Farbpigmente in Leber, Milz und Lymphknoten anreichert.

Vor allem farbige Tinte ist problematisch, schädlicher als nur Schwarz, da die Farbe herzustellen mit komplexem chemischem Prozedere einhergeht.

Der Kunde wünscht sich demnach unter anderem Tattoos die für ihn keinen Krebs, andere gesundheitliche Risiken und Langzeitschäden bedeuten. Außerdem haltbare Farbe die nicht verblasst.

Es werden Glasflaschen verwendet, statt die gängigen Plastikfläschchen, da die Tinte eh in kleine Behälter gegossen wird. Die Verpackung besteht aus recyclebaren Materialien, die mit ihr bedruckte Tinte ist biologisch abbaubar.

Es handelt sich um ein sehr erklärungsbedürftigtes Produkt. Um die Identifikation zu stärken sollte ein Wir-Kultur gefördert werden. Um in der bereits bestehenden Tattoo-Community angenommen zu werden, müsste an das Gesundheits- und Nachhaltigkeit-Gewissen der Leute appelliert werden.

Im Social Media Bereich könnte diese Community Fuss fassen, hier könnten Influencer/Markenbotschafter vorgestellt sowie TV-Auftritte und Produkt Paletten angekündigt werden. Messe Arbeit kann dokumentiert und einen Einblick in die Produktion gegeben werden um für Transparenz zu sorgen.

AI marketing

Für die nächste Präsentation wählte ich das AI Marketing. Hier sollte ein Produkt/Service entwickelt und vermarktet werden, der mit Künstlicher Intelligenz arbeitet.

Tattoo Identifizierungs-Website/Tattoo Künstler Suche:

Zielgruppe ist jeder der sich für das tattoowieren interessiert: Tattoo Neulinge, bereits Tattoowierte die noch mehr wollen, Tattoo Shop Besitzer und Tattoowierer.

Ich sehe ein Tattoo online das mir gefällt. Doch wie finde ich jetzt heraus wer mir das am Besten stechen kann?

Die ewige Suche nach dem perfekten Künstler ist anstrengend.

Vor allem Anfänger sind schnell überfordert wo sie beginnen sollen und nach welchen Kriterien sie entscheiden müssen.

Hier kommt TraceYourInk ins Spiel. Eine Webseite, auf der man ein Bild hochlädt eines Tattoos dass man online, auf der Strasse etc. fotografiert hat und die Künstliche Intelligenz erkennt wichtige Aspekte des Tattoos (sie fährt/zeichnet das Tattoo ab > daher der Name »Trace«, auch ein gängiger Begriff im Tattoowieren) und gleicht es mit einer Datenbank an Portfolios verschiedener Künstler ab.

Diese haben ihre Tattoos hochgeladen, werden von Kunden bewertet und geben an, welche Tattoostile ihnen am besten liegen.

Tattoo-stile sind z.B. American Traditional, Black and Grey, Foto Realism usw.

Kennt man sich mit Tattoos aus, kann man der AI helfen und nach dem gewünschten Stil filtern, es gibt auch weitere Auswahlkriterien die helfen sollen, den perfekt auf dich zugeschnittenen Künstler zu finden:

Das Tattoo wird untersucht auf: Linework (wie stark, fein sind Linien gezogen, hat das Tattoo welche), Shading (wie stark schattiert ist es), Color (Neon, Pastell, Sättigung etc.), Composition (Welche und wie sind die Elemente angeordnet > verrät viel über den Stil), Size (wie groß ist das Tattoo)

Für jeden gebuchten Termin erhält die Webseite eine kleine Provision.

Studios und Künstler werden zunächst gelockt mit der Technologie sowie potenziell mehr Umsatz, »stell dir vor ein Jameda für Tattoowierer!«

Auch auf Tattoo Messen wird das Konzept vorgestellt und nach potenziellen Kunden, Künstlern und Markenbotschaftern gesucht.

Nur geprüfte Studios die Hygiene- und Sicherheitstandarts sowie geschultes, ausgebildetes Personal haben, dürfen sich registrieren.

Im Gegenzug werden die Künstler geschützt: jede Bewertung muss mit einem Foto des Tattoos hochgeladen werden da Schönheit im Auge des Betrachters liegt.

Einfaches UI, keine unnötige Suche durch Tattoo Kataloge und Google Ads.

Es gibt einen Info-Bereich für Tattoo-Neulinge. Hier werden sie aufgeklärt über Risiken (im Notfall gibt es den Filter »GrInkStain Tattoos only«), Pflege, etc.

Künstliche Intelligenz ist gut darin, Stereotypen zu erkennen. Problematisch wird es jedoch, wenn ein Motiv von der Norm abweicht und nicht mehr zum Kontext passt.

Wird etwa ein Bild hochgeladen mit mehreren Tattoos auf einem Arm, soweiss die AI eventuell nicht welches Tattoo analysiert werden muss. Auch Bildqualität spielt eine elementare Rolle.

Je mehr Leute die Seite besuchen desto besser (Website Traffic)

Des Weiteren sollen sich Studios und ihre Künstler anmelden, um mehr Kunden und Termine zu gewinnen.

Nicht-kommerziell gesehen hilft die Plattform Tattoo Neulingen aufzuklären, ihre Verwirrung zu überkommen und als Resultat sie als potenzielle Kunden zu begeistern.

Ausbaubar wäre die Technologie beispielsweise für verschiedene Arten von Künstlern wie Maler oder Zeichner.